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Anhänger als Motorradanhänger umbauen + grünes Kennzeichen

Themenstarteram 2. Dezember 2012 um 10:21

Könnt ihr mir da mal eine Übersicht der rechtlichen Seite geben.

Ich will einen HP350 ggf. einen HP400 (ablasten auf 350kg wegen Zufahrzeug) aufs Grundgestell strippen und mit 1er Schiene ausstatten. Das ganze soll dann als Freizeitanhänger steuer- und Versicherungsbefreit mit grünem Kennzeichen laufen.

 

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Umbau+ablastung sollten nicht das Thema sein.

Wie siehts mit dem grünen Kennzeichen aus? Bekomme ich das so einfach?

Was sagt das Sonntagsfahrverbot dazu? Habe zu viele verschiedene Sachen gelesen im Zusammenhang mit dem grünen Kennzeichen.

100kg zulassung mit einem ungefedertem Anhänger nur mit XX Bruchteil von der Leermasse des zugfahrzeugs???

Wie siehts aus, wenn die Schiene hinten mit dem Motorrad übersteht? Längenänderung des Anhängers möglich?

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35 Antworten

Mit dem Sonntagsfahrverbot hast Du bei dem Vorhaben nichts am Hut. Du wirst den Hänger ja mit dem Pkw ziehen und das ist dann nichts anderes als z.B. ein Wohnwagengespann.

Dieses Sonntagsfahrverbot hat zwar noch einige versteckte Falltüren die es zu beachten gibt, aber die sind in Deinem Fall unerheblich.

 

Grünes Kennzeichen ist immer etwas schwierig, da jeder Landkreis/Regierungsbezirk dabei sein eigenes Süppchen kocht.

 

Als Tipp: Stelle Deine Fragen auch im LKW&Nutzfahrzeuge Forum hier bei MT. Da kennen sich etliche User sehr gut in dem Bereich aus.

 

Gruß Michi 

Soweit ich das weiß, gibt es grüne Kennzeichen nur für Sportgerätetransporter. Um den Crosser zur Crossstrecke zu bringen. Nicht um zugelassene Kfz außerhalb des Landkreises zu befördern.

Die Steuer für einen so kleinen Anhänger ist nun wirklich nicht besonders hoch. 29,60 im Jahr, meine ich. Dazu noch ein Saisonkennzeichen, da im Winter eh nicht transportiert wird und dann reden wir hier über Fixkosten von deutlich unter 100 Euro im Jahr inkl. Versicherung.

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Wie siehts mit dem grünen Kennzeichen aus? Bekomme ich das so einfach?

dafür muss der AH dann 'umgeschlüsselt' werden auf 'SDAH für Sportgerätetransport'. So jedenfalls war das bei meinem STEMA Motorradanhänger, der werksseitig zwar als reiner Motorradanhänger gekauft wurde, aber in den Papieren aber nur als 'SDAH' eingetragen war.

Nach der Umschlüsselung beim TÜV bekam ich dann problemlos ein grünes Kennzeichen. Also steuer- und versicherungsfrei. Außer alle 2 Jahre zum TÜV hatte ich keine weiteren Fixkosten.

WAS genau ich aber jetzt damit transportieren durfte war nicht ganz eindeutig. Habe beim TÜV, bei der Polizei, beim Finanzamt und bei der Versicherung nachgefragt und praktisch überall andere Aussagen bekommen. Der eine sagte "nur abgemeldete Mopeds" (was ist dann mit der zugelassenen Sport-Enduro?), der andere sagt "nur am Wochenende" (hää?), dann wieder "jedes Motorrad ist doch ein Sportgerät" usw.

Ich habe damit viele Jahre praktisch alles mit 2 Rädern transportiert, vom kaputten Roller in der Werkstatt bis zum angemeldeten Tourer mit in den Urlaub genommen. Ein etwas blödes Gefühl war immer dabei. Weil wenn ein Polizist es etwas streng auslegt hast du nicht nur ein Knöllchen, sondern auch richtig Ärger wegen Steuerhinterziehung. Und dann wird es richtig teuer...

Tip: 400kg zGG kosten 14 Euro Steuer, für meinen jetzigen 1,2 Tonnen -Anhänger zahle ich lediglich 14,90 Euro Versicherung (HUK24), für so einen kleinen Klaufix sicher noch weniger. Da würde ich mit den Sress mit umschlüsseln (kostet ja auch Geld) usw. nicht antun. Und du kannst noch alles andere damit dann rumfahren.

am 2. Dezember 2012 um 15:08

Transportieren darfst Du nur abgemeldete Fahrzeuge, die zum Sport genutzt werden (können). Wir haben bei unseren Harleys schon die Nummern abgeschraubt und hätten sie der Rennleitung dann als Dragster verkauft. Aber mal ganz ehrlich: Die paar Euronen, die ein Hänger an Steuer und Versicherung kostet, lohnen es nicht daß Du ein Ticket riskierst.

Zum "Hinten raushängen": Das geht natürlich nicht. Die Rücklichter/Blinker/Kennzeichen.... sowie ein Abschluß wegen Verletzungsgefahr müssen am Anhänger gaaanz hinten sein, da darf keine Schiene drüber hinausgucken. Bei Last gehts aber dann brauchst Du den berühmten roten Lappen.

Außerdem bitte folgendes beachten: Ein Anhänger braucht eine gewisse Last auf der Deichsel (Stützlast), um in der Spur zu bleiben. Ich hab das mal mit nem falsch beladenen Hänger erlebt. Da hat so ein Hugo 5 Zementsäcke auf dem Anhänger hinter der Achse aufgeladen - Resultat: der Hänger begann zu schwänzeln und hat den Anhänger mitsamt VW-Bus in den Graben gejagt. Wenn Dein Motorrad auf dem Hänger nicht schwerpunktmäßig auf oder besser kurz vor der Achse steht, geht das mit Sicherheit schief. Überleg Dir also genau was Du tust, bevor Du das falsche tust.

Zitat:

Original geschrieben von Softail-88

 

Zum "Hinten raushängen": Das geht natürlich nicht. Die Rücklichter/Blinker/Kennzeichen.... sowie ein Abschluß wegen Verletzungsgefahr müssen am Anhänger gaaanz hinten sein, da darf keine Schiene drüber hinausgucken. Bei Last gehts aber dann brauchst Du den berühmten roten Lappen.

Wichtiger Hinweis was @Softail-88 hier schreibt. Du musst also die gesamte Heckbeleuchtung ans Ende der Schiene versetzen.

 

Lohnt sich eigentlich der ganze Aufwand ( Umbau + Einzelabnahme + neue Papiere ) oder wäre der Kauf eines guten gebrauchten Motorradanhängers da nicht einfacher/günstiger? Würde ich an Deiner Stelle mal durchrechnen.

 

Gruß Michi

am 2. Dezember 2012 um 18:00

Wichtiger beim Umbau ist natürlich daß der Schwerpunkt (Stützlast) auch mit dem leeren Hänger stimmen muß. Wenn Du mit dem Hänger weiter nach hinten gehst (ums mal blöd, aber verständlich auszudrücken) mußt Du natürlich auch die Achse nach hinten verlegen, sonst ist das Ding schon leer schwanzlastig. Mit anderen Worten: Das gibt tatsächlich ne ziemliche Schrauberei. M.E. wäre es dann besser, Du schlachtest den Hänger und baust eine komplett neue Basis unter Verwendung von Achse und Deichsel. Und ob sich das lohnt wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Diese ganzen Umbauten setzen auch ein schon grosses handwerkliches Geschick vorraus und man muss über das entsprechende Werkzeug verfügen.

 

Auch der TüV muss dann immer noch seinen Segen dazu geben.

 

Gruß Michi 

Themenstarteram 2. Dezember 2012 um 19:53

Ok, ich fasse für mich mal zusammen. Grünes Kennzeichen wird nicht lohnen. Die Kosten für 350kg sind minimal...

 

Ich würde nur das Untergestell verwenden. Rechts und links neben der Schiene dann Siebdruckplatten, ggf. noch Blechkisten (Helme). Die Leuchten versetzen sehe ich nicht als Problem. Wenn ich diese dann entsprechend der Schienenlänge ggf. auf eine verlängerte Platte setze, wird der Hänger entsprechend in den Papieren berichtigt.

Warum ich keinen fertigen kaufe? A zu teuer, B habe ich keinen für 350KG gefunden. Hole ich einen 750kg hänger und lasse den Ablasten, komme ich von Preis her auf jeden Fall höher.

Wir reden hier von 100€ für den Hänger, max 100€ Umbaukosten und max. 50€ für die Zulassung/Abnahme.

am 3. Dezember 2012 um 10:44

Ich wiederhole: Der Schwerpunkt muß stimmen. Und wenn Du einen Anhänger "verlängerst", stimmt der nicht mehr. Mit anderen Worten: Laß es. Oder besorg Dir einen Anhänger, der lang genug ist. Und bitte, bitte unterschätz das nicht: das komplette Gespann wird absolut unfahrbar, das fängst Du nicht mit Gegensteuern ab.

am 3. Dezember 2012 um 11:04

Ich möchte nur die Aussage von Softail unterstreichen: achte auf die Stützlast. Mir ist das mal mit Brennholz passiert. Hinten zu viel Last, die Stützlast ist negativ geworden. Einmal über Bahnschienen gefahren, der Anhänger hat das Auto hinten hochgelupft. Ich sach euch: da kam ich aber ins Schwitzen. Ist glücklicherweise nichts passiert.

Als 2. Nebeneffekt: wenn Du den beladenen Hänger abkuppelst, rummst er hinten runter, weil man nicht erwartet, dass er vorn leichter als hinten ist.

Themenstarteram 3. Dezember 2012 um 17:18

In der Praxis ist es aber so, das die Kiste vorn durch den Motor schwerer ist. Wir reden hier von vllt. 20cm. Logisch, ich werde den Spass schon messen.

Ist die Stützlast von 50kg ein maximum? Also sollten 20kg etwa doch reichen?

Etwas Stützlast ist wichtig , es muß aber bei weitem nicht die max Stützlast erreicht werden die im Fahrzeugbrief des Zugfahrzeuges steht ( bei PKW meist 50kg ) Zudem kann man die SL beim beladen beinflussen indem man die Ladund entsprechend verteilt . Nun ist beim Motorradhänger die Lage der Ladung durch den Bügel vorgegeben . Und schon ändert sich die Stützlast je nachdem was für eine Karre draufgezurrt wird !

Vor ca 4 Jahren habe ich nen Motorradhänger aus einem TRIGANO-Anhänger gebaut und auch durch Einzelabnahme zugelassen , war kein Problem .

Boden 24mm Siebdruck (2,30 m lang gegenüber der Originalen nur 2 m langen 10mm-Platte , dadurch recht hohes Leergewicht von ca 200 kg , aber mein 124er zieht in locker weg ...), 195/65/15 auf Borbet-Alus , 2 flexible Radbügel , Seitenbegrenzungsleuchten , Auffahrrampe einschiebbar zw Fahrzeugboden und Achse / hinter Nummernschild ( eine zweite liegt fast immer auf dem Hänger , um nicht jedes mal die untere vorzaubern zu müssen , die obere kann aber durchaus weggelassen werden . ) , Stützfüsse an allen 4 Ecken Neue Elektrik mit Spiralhängerkabel usw .

Jedoch habe ich im Vorfeld bei der DEKRA angerufen um einige Fragen , zB was die ALUs angeht, zu klären . Zulassung ging dann fast problemlos .

Der einzige Mangel ;-) war der in der zw der Beleuchtung nach oben klappbare " Leuchtenträger , wegen dem Kummernschild .

Aber da alle Arbeiten sauber durchgeführt wahren hat der Prüfer n Auge zugedrückt und nach ner Bremsprobe war der Hänger durch .

Dann noch von den ursprünglichen ca 500kg zulässiges Gesamtgewicht auf hier max mögliche 700kg aufgelastet , was bei einer Stützlast von 50kg am Zugfahrzeug dann 750kg Gesamtmasse macht bzw ca 550 kg Nutzlast .

Auf dem Hänger gibt es keine Schiene , sondern nur die Bügel , welche ruckzuck seitlich oder auch nach hinten versetzt werden können , je nach Bedarf .

Das gleiche gilt für die Zurrösen welche das Hinterrad fixieren .

Die Bodenplatte wurde so aufgesetzt das sie sowohl nach hinte als auch nach vorn gegenüber dem Original verlängert ist .

 

Gruss Mario

2012-06-01-19-04-55
Themenstarteram 3. Dezember 2012 um 18:07

Bügel vorn und ne kleine Schiene hinten würde ich schon gern haben. kommt ja nur mein Mopped drauf. Wenn das zugelassen ist, kann ich beim anderen Mopped immernoch umbauen.

die fertigen schienen haben ja auch Bohrungen, um den Bügel zu versetzen. Stürzbeine hinten sind sinnvoll? Als ich würde eh nur beladen, wenn der Hänger am Auto hängt...

Be- und entladen wird bei mir selbstverständlich auch immer angekoppelt am Auto .

Aber da die Stützen original am Trigano waren habe ich diese in etwas geänderter Anbauposition auch beibehalten . zB um den beladenen Hänger , womit auch immer , auch solo kippsicher abzustellen .

Gruß ME1200

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