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Zeit Abschied zu nehmen....

Mercedes C-Klasse W202

Hallo W202 Freunde,

9 Jahre und 3 Monate sind eine sehr lange Zeit, in der ich fast Täglich ( abgesehen von 2,5 Jahren ) mit diesem tollen Auto unterwegs war. 9 Jahre, in den ich mich über das Auto, und die Erlebnisse mit ihm, gefreut habe. 9 Jahre in den ich mich ganz selten über diesen treuen Begleiter aufgeregt habe, und gesagt habe: Nie wieder Mercedes

 

Gekauft wurde er im Juni 2004 mit 11x000km von meinem Vater bei einem Gebrauchtwagenhändler. Da ich damals in der Ausbildung war, hatte ich kein eigenes Auto. Vater hatte ihn tagsüber, ich abends und am WE. Kurze Zeit später ging die ESP kaputt, wie sich's dann rausstellte, ein bekanntes Problem beim 220D. Wurde repariert und weiter gefahren. In den nächsten Jahren wurde das Auto gefahren und es ging fast nichts kaputt. Verschleissteile + Traggelenke, Radlager vorne, Hardyscheibe, Lenkungsdämpfer, Motorlager, Spurstange, und Glühkerzen wurden bis jetzt ausgetauscht.

In der Zwischenzeit ist die ESP wieder undicht, was auch nebst Umweltzonen, zur meiner Entscheidung beigetragen hat, das Auto zu verkaufen.

 

Die lezten 6 Wochen war ich auf der Suche nach einem Ersatz, und dachte, neues Auto kaufen, altes verkaufen -> Sache erledigt.

Nachdem ich aber am Samstag mein Neues kaufte, fing ich an, mir Gedanken über meinen 202er zu machen, den ich 2010 von meinem Vater abkaufte, und seitdem wieder täglich bewegte. 2008-2010 fuhr ich zum größten Teil meinen BMW. 2 Ausrutscher hatte ich in dieser Zeit auch: 1x für 10 Tage einen Golf IV, danach für 3 Monate Opel Corsa.

Da mein Vater aus gesundheitlichen Gründen das Auto verkaufen musste, und ich unbedingt einen Zweitwagen brauchte, kaufte ich "unseren" 220er meinem Vater ab, und beschloss ihn zu fahren bis er auseinanderfällt. In der Zwischenzeit wurde die ESP immer mehr undicht, Glühkerze ging kaputt.

Letzteres bedeutete auch sein Ende. GK lies ich von einem Bekannten wechseln, der sie dann abgerissen hat, und um die Reste rauszuholen, zu einer Bohrmaschine griff, und mir den Zyl.kopf kaputt bohrte.

Da war es für mich klar, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, da die ESP dann hätte mitgemacht werden müssen und dazu noch paar andere Sachen . Das ganze hätte dann über 2000€ gekostet, und hätte den Fahrzeugwert weit überschritten.

Mich verbinden mit diesem Auto viele Erinnerungen aus meiner wilden Zeit: PArtys, Freundinnen, Urlaube, Fahrten in gut angetrunkenem Zustand, ..... halt, gute und schlechte Zeiten.

Und zuletzt auch die Tatsache dass das Auto von meinem kürzlich verstorbenen Vater gekauft wurde, was ich als Erbe betrachtete.

Das letztere ist, glaube ich, der größte Grund warum ich mich von dem Auto nicht einfach so trennen kann.

 

Ich weiß dass es nur ein Auto ist , und kein Lebewesen, aber mir fällt dieser Abschied unbeschreiblich schwer, dass ich sogar drüber nachgedacht hatte, ob es noch irgendwelche Möglichkeit gäbe den 202er zu behalten. Leider, fand ich diese aber nicht, da sich die ganze Reparatur, aus wirtschaftlicher Sicht, nicht mehr lohnt. Und auch wenn ich ihn es jetzt für x000€ auf Vordermann bringen würde, wird trotzdem irgendwann die Zeit kommen mich von ihm trenne zu müssen.

 

Frage mich, ob ich vielleicht etwas mit den ganzen Gefühlen übertreibe , oder gibt es unter euch auch noch jemanden der seinem Auto nachtrauerte?

Ihr könnte auch schreiben was ihr in so einer Situation machen würdet.

Als Ersatz kam, trotz dass ich oft sagte, nie wieder Mercedes, eine A Klasse Bj. 2010.

 

Bin auf eure Beiträge gespannt.

 

VG

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5 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Pendo

9 Jahre in den ich mich ganz selten über diesen treuen Begleiter aufgeregt habe, und gesagt habe: Nie wieder Mercedes

Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht.

2010 ist die Doppelboden A-Klasse. Da bin ich ja mal gespannt auf den Feedback. :D

Hallo Pendo,

danke für deine Offenheit.

Gefühle ausdrücken zu können, ist eine Stärke, über die nicht jeder verfügt. Dir ist es gelungen.

Ich kann mich besonders gut in deine Situation vesetzen, weil ich vor gut einem Jahr ebenfalls meinen damals 13jährigen S202 (mit zwei weinenden Augen) abgab. Der Trennungsschmerz ;)ist bis heute nicht verflogen, obwohl ich auf ein Fahrzeug wechselte, das dem Alten in nahezu jeder Hinsicht überlegen ist (s.Signatur). Nur in Sachen Wirtschaftlichkeit nicht;)

Über 12 Jahre und 330 000km war er in meinem Besitz und bescherte mir in dieser Zeit überwiegend Freude. Da ich nach Ablauf der Garantie die Wartung und die meisten Reparaturen selbst erledigte, gab es an diesem Auto nichts, das ich nicht kannte und verstand.

Wir waren eine Einheit; ein Team. Und ich hatte das Gefühl, dass wir für einander bestimmt waren.

Selbstverständlich sind in meiner Erinnerung auch viele zwischenmenschliche Begebenheiten im familiären-wie im Freundes-und Bekanntenkreis mit dem Auto verbunden.

Warum habe ich ihn dann abgegeben?

Es spielten wie bei dir sicherlich mehere Gründe eine Rolle:

In erster Linie sicher die Angst, dass ich bei der Laufleistung plötzlich die gewohnte Zuverlässigkeit verlieren könnte. Dazu kamen neue hirnrissige politische Entscheidungen bezüglich der zukünftigen Umweltzonen (hatte gelb) und plötzlich traten bei mir zu einem Zeitpunkt, wo ich mich eigentlich wieder aktiv gegen Rost und Verschleiß einbringen musste , auch noch gesundheitliche Probleme auf, die meinen körperlichen Einsatz zur Pflege meines Freundes stark einschränkten.

Nicht zuletzt spielte natürlich auch der Reiz des Neuen und das bei mir ausgeprägte technische Interesse eine große Rolle.

Ich glaube, dass ich das Auto nicht abgegeben hätte, wenn ich eine Abstellmöglichkeit gehabt hätte.

Dann hätte ich ihn wohl parallel (in Ruhe) gepflegt und von Zeit zu Zeit auch wieder mal gefahren.

Mein Auto war aber auch technisch im 1a Zustand (TÜV halbes Jahr vor Verkauf).

Wäre er fahruntüchtig gewesen, hätte sich der Abschied wohl wesentlich geringer emotionial auf mich ausgewirkt.

Also, mach es dir nicht so schwer. In deiner Erinnerung bleibt er sowieso ;)

:)Gruß

D.D.

Wenn das Fahrzeug dich an deinen Dad erinnert und du ne gute Beziehung zu ihm hattest, behalte es und stell es in die Garage. So ein Erinnerungsstück könnte ich auch nicht hergeben. Du übertreibst nicht ich wäre genauso.

Hallo,

ganz toll wie Du das geschrieben hast.

Nach meinen 13 Jahren 202 kann ich das nach empfinden. Heute, mit meinen 50 Jahren Alter kann ich nur sagen...

... hätte ich mir vor 30 Jahren den Besten Mercedes gekauft und ihn dann nie verkauft hätte ich heute ein TOP-Fahrzeug und verdammt viel Geld gespart.

Jeder Autokauf, wie günstig es im ersten Moment aussah war im nachhinein immer nur ein Verlustgeschäft. Man kann nicht mehr verlieren wie beim Autokauf! !!!

Mein C202 ist aufgrund der Fahrleistung und des Alters seit Jahren nur noch 500€ wert. ...aber der fährt wie ein Neuer,... für mich... Ich hoffe unser Abschied schiebt sich noch lange hinaus, aber er wird mit Sicherheit nicht wegen schönen neuen sein.

Hans-Peter

C202, 664000 KM

Hallo,

 

kann die emotionale Verfassung des TE durchaus nachvollziehen und "leide" quasi mit.

Eines jedoch verstehe ich nicht, A-Klasse? Nach unserem kurzen Exkurs zu diesem "Vehikel" kann ich nur sagen, das war so ziemlich das schlechteste Auto, was ich in diesem Leben gefahren bin. 

 

Rost, viel Verbrauch für schlechte Fahrleistung, miserable Verarbeitung, ätzend hartes Fahrwerk und erwähnte ich schon den Rost (nach 3 !!!!!!!!!!!!!! Jahren). Ich habe den damals tatsächlich ohne Probefahrt und ohne weitere Recherche einfach so gekauft, weil meine Frau ihn schön fand. Das passiert mir nun selbst bei Mercedes nicht mehr. Fazit: Die A-Klasse ist alles (war vielleicht auch mal gut geplant), aber ganz sicher kein richtiger Mercedes.

 

Gruß,

 

Th.

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