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Die Wurzeln des einzigen verbliebenen österreichischen Motorradherstellers liegen in Mattighofen in Oberösterreich. Im früheren Gasthof „Zum Schwarzen Adler“ gründete Hans Trunkenpolz 1934 eine Werkstatt zur Reparatur von Motorrädern und Kraftfahrzeugen. 1937 bzw. 1938 stieg Trunkenpolz zusätzlich in den Vertrieb von DKW Motorräder und Kraftfahrzeugen der Marke Opel ein und vergrößerte so sein Unternehmen. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Firma nahezu unbeschadet. Ende 1943 kehrte Trunkenpolz vorzeitig aus dem Krieg zurück und reparierte im Auftrag der Deutschen Wehrmacht LKW-Dieselmotoren.

Ab dem Jahr 1950 nahmen die Reparaturaufträge merklich ab und der Schwerpunkt der Unternehmung wurde auf die Produktion von Ersatzteilen gelegt. Aber auch in diesem Bereich sah der Unternehmer keine Zukunft und entschied sich für die Produktion von Motorrädern. 1953 erschien schließlich die KTM R100 und die neue Motorradmarke war geboren. Herzstück der R100 war ein Sachs-Motor mit 98 ccm Hubraum und einer Leistung von 3 PS, der von Rotax in Lizenz produziert wurde. Die R100 war bereits ein Jahr später in den drei Modellvarianten Standard, Tourist und Luxus erhältlich. Ab Mitte der 1950er-Jahre engagierte sich KTM verstärkt im Motorradrennsport, Ernst Kronreif trat als weiterer Gesellschafter in die Firma ein und neue Modelle wie die KTM Tourist und die Grand Tourist erschienen. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung wuchs die Nachfrage nach günstigen Fortbewegungsmitteln. Deshalb entwickelte KTM den Roller Mirabell, der durch einen 125ccm-Motor der Firma Rotax angetrieben wurde. Zwei Jahre später folgte der Mopedroller Mecky, dessen Triebwerk die erste Eigenentwicklung KTMs war. Wie auch andere Motorradhersteller traf KTM der Umstieg vieler Kunden auf preisgünstige Kleinwagen hart. 1960 stellte KTM sowohl die Motorradproduktion als auch die Teilnahme am Straßenrennsport ein. Mit der Konzentration auf den Geländemotorsport und auf das Geschäft mit Rollern und Mopeds konnte die Krise vorerst abgewendet werden.

Erich Trunkenpolz, Sohn des Firmengründers, übernahm 1962 die Geschäftsführung. Unter seiner Führung startete die Fahrradproduktion, eine Werksteam wurde gegründet und KTM nahm wieder an den Six Days teil. In den 1960er- und 1970er-Jahren präsentierte KTM verschiedene Geländesportmaschinen, die eine Vielzahl von Weltmeistertiteln gewinnen konnten. Im darauffolgenden Jahrzehnt rutschten die Österreicher in eine Krise. Als weiteres Standbein erschloss die Unternehmensleitung die Produktion von Kühlern für die europäische Automobilbranche. Der Tod von Erich Trunkenpolz im Jahr 1989 brachte KTM endgültig in Schieflage: die Mehrheit der Aktien ging von KTM an die GIT Trust Holding über. 1991 wurde das Unternehmen im Zuge der Insolvenz in vier selbständige Firmen aufgespalten. Unter dem Namen KTM-Sportmotorcycles GmbH gelang 1992 schließlich der Neuanfang. 1994 entstand dann aus der KTM-Sportmotorcycles GmbH die KTM Sportmotorcycle AG und die 620 Duke wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Da die Produktionszahlen in den folgenden Jahren kontinuierlich stiegen, entstanden sowohl ein neues Montage- als auch ein neues Motorenwerk. 2008 präsentierten die Österreicher ihr erstes Superbike mit der Bezeichnung RC8 und den Sportwagen X-Bow. Fünf Jahre später erfolgte die Übernahme der Husqvarna Motorcycles GmbH von der BMW AG.

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